Gestern fiel ein Herr auf Twitter auf, der versuchte, Nahrungsergänzungsmittel, genauer schlichtes Vitamin D, an den Mann, bzw. an die Eltern autistischer Kinder zu bringen. Die folgende Diskussion entwickelte sich sehr … interessant …
Grund genug also, dem Herrn und seiner Arbeit etwas genauer auf die Finger zu schauen. Die Ergebnisse meiner Recherche, habe ich ‚on the go‘ auf Twitter festgehalten. Hier fasse ich sie zusammen, für den Fall dass einige der verlinkten Tweets gelöscht werden.
Sehr interessantes Muster in der Diskussion mit dem Herrn Urologen mit Nebeneinkunft Nahrungsergänzungsmittel gegen Autismus:
Erster Move: Gegenangriff. Unterschwelliger Vorwurf, man wolle ja nicht 'das Beste für sein Kind' weil man dann bei sonstigem Konsum zurückstecken müsste
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Ist schon ok. Medizin und Therapien dürfen eben nichts kosten, übrigens die Entwicklung auch nicht. Papa muss ja seine Bremsanlage für den A6 überholen lassen- für lächerliche 4370€
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Zweiter Move: Vorwürfe deflektieren, dass Mittel sei überteuert. Natürlich über die Mitleidschiene der armen geschröpften kleineren und mittleren Unternehmen. Was das alles kostet und dann noch die Steuern!https://t.co/09XyonXX1e
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Milchmädchenrechnung. Zunächst einmal müssen wir das ganze Produkt entwickeln. Dann müssen die gesamten Zulassungs-Regularien durchlaufen werden. Dann müssen wir das Produkt natürlich auch noch produzieren und am Ende dürfen wir natürlich auch noch die Steuern dafür zahlen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Das Mittel ist natürlich ein Schnäppchen. pic.twitter.com/DaMALWz03n
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Der "nicht das richtige Medium"-Move: Wenn das Mittel Kritik erhält, dann liegt das natürlich nur daran, dass das Medium Twitter die Informationen nicht ausreichend transportiert. Damit soll dann auch jede weitere Diskussion abgewürgt werden: https://t.co/sBLqmRAH4Y
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Twitter ist offensichtlich keine gute Plattform für derartig komplexe Informationen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
man kann die Beantwortung der Frage natürlich auch viel einfacher versickern lassen und da es nicht-öffentlich ist, fällt es sonst niemandem auf, dass da jemand ausweicht. https://t.co/ivKI0v2EwL
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Schwer nicht. Aber sinnlos. Schreiben Sie uns, wir antworten.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Faszinierend ist der "dochdoch, das ist total seriös, weil das nur von Ärzten verschrieben werden darf"-Move: https://t.co/PYc7hr97eE
Ich weise dann mal erneut hierauf hin: pic.twitter.com/CQZ8Bv3x0G
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Bilanzierte Diät and dürfen nur vom Arzt verschrieben und unterdessen Aufsicht angewandt werden. Also brauchen Sie einen Arzt um diese Behandlung überhaupt zu bekommen. Ihnen ist auch nicht aufgefallen, dass man auf der Website dieses Produkt überhaupt nicht bestellen kann.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Oh, Tweet gelöscht, weil 'terminiert' kann natürlich sowohl beendet heißen, als auch 'Termin wurde fixiert'.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
(Bezog sich hierauf:
Bitte sehr. Für eine Zulassung beim Ministerium hat’s mal gereicht. Und die Kassenverhandlungen sind terminiert.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
)
Sehr interessant finde ich den 'Beleidigte Leberwurst'-Move: https://t.co/nsw9MG1av2
'Wir könnt ihr einen anderen Forscher fragen wo doch mein Portfolio … ' Und jetzt wird es nebenbei lustig, denn das Forschungsportfolio ist erst mal gar nicht so einfach zu finden.— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Also, wenn mein Forschungsportfolio nicht reicht- vielleicht reicht ja dasjenige von Prof. Greilberger.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Also, hat er nun ein Forschungsportfolio, und wenn ja, welches? Auf Google Scholar kommt man mit dem Namen erst mal nicht so richtig weit. Es gibt wohl noch einen anderen Forscher des Namens beim Max-Plank-Institut für molekulare Genetik.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Und es sieht ganz so aus, als habe der Herr aus Wien nichts mit dem viel prominenter auffindbaren Genforscher aus Berlin zu tun. https://t.co/8FpkxGN85o
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Also wäre die nächste logische Anlaufstelle, abgesehen von der persönlichen Webseite (die eine Baustelle ist, siehe oben) eine Institutswebseite. Der Herr Urologe ist Privatdozent und unterrichtet(e) anscheinend an der Uni Wien Urologie. Also … auf zur Uni Wien.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Da findet Google auch eine Webseite, auf der er erwähnt war, aber diese leitet nun auf eine 404-Seite. Hm.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Mehr Aufklärung bringt ein hochspannendes Blog: https://t.co/GS7X9CWGzN
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
"Aspekte einer ganzheitlichen Medizin". Ist natürlich schon gleich mal ein schöner Bullshitmarker, wenn es bisher nicht schon genug Bullshitmarker im Verhalten gegeben hätte.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
In dem dort unformatiert hineingekleisterten Forschungsportfolio, findet man erst mal nichts zu Autismus. Gar nichts. Aber natürlich, warum sollte jemand, der eine 'bilanzierte Diät' gegen Autismus vertreibt auch im Bereich Autismus forschen? :-}
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Und jetzt macht doch schon mal Popcorn.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Auch auf der Vertriebswebseite des überteuerten Vitamin-D-Präparats findet man folgende Angaben: "Präsident der Österreichischen Andrologischen Gesellschaft", " "assoziierter Professor für Urologie, Medizinische Universität Wien". pic.twitter.com/YpbwKnRzQl
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Es gibt die "Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie" … sieht ziemlich seriös aus. (https://t.co/lZUJ16jGEw)
Und es gibt die "Österreichische Andrologische Gesellschaft" (ÖAT), deren Präsident der Herr wohl ist. Deren Seite … nunja. pic.twitter.com/sxfEpjrM3K— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Das sieht auf den ersten Blick jedenfalls nicht nach einer aktiven, tatsächlich Österreichweit agierenden Organisation aus.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Ob er Präsident dieses Vereins ist, kann ich ohne Einsicht ins Vereinsregister zu nehmen, erst mal leider nicht nachvollziehen, denn die Webinhalte hinter dem Link "Vorstand" sind genauso nichtexistent, wie der Rest der Webseite.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Und wir haben gerade den Punkt erreicht, an dem ich etwas langsamer werde mit weiteren Details, weil ich zu sorgfältiger Beweissicherung übergehe, bevor interessante Tweets und Seiten verschwinden könnten.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
The plot thickens.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Weiter geht's.
Laut Researchgate, besetzt der Herr seit 2016 keine Professur mehr an der Uni Wien. Vergißt aber, seit 3 Jahren, diesen Umstand auf seiner Verkaufswebseite zu erwähnen … hmm. pic.twitter.com/iLMSlloQnp— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Er hatte mal eine Professur, ist Präsident eines (möglicherweise selbstgegründeten) Vereins und laut Researchgate ist sein derzeitiger Status "Privatordination". Ich übersetze mir das mal mit: er hat keine Kassenzulassung.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Seine Forschungstätigkeit kratzt zu 99,9% den Bereich Autismus nicht mal, aber er ist Forscher und das befähigt ihn in jedem Bereich zu forschen? https://t.co/qZgsh5fKQc
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Immerhin zwei Universitätslehrer mit mehr als 25 Jahren Forschungsleistung.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Oder zu Immunologie.
(Spoiler: Autismus ist keine Immunkrankheit)
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Aber dann schauen wir uns doch mal die Tätigkeit in der Autismusforschung genauer an. Da finden wir: https://t.co/3anOrXpCpQ
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
@MyAutismTeam pic.twitter.com/6jduVsao78
— Jack67 (@JoachimFG) 30. Mai 2018
Und wie ihr es bei mir bereits kennt: der erste Weg ist natürlich, mal nachzusehen, was das überhaupt für ein Journal ist. Und wie ihr es meistens ist, wenn ich über ein solches Thema stolpere: Juniper Publishers sind als Predatory Publisher bekannnt.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Querdenkender hatte es eher:
In einem Predatory Journal?
Nö. Ist mir die Zeit nicht wert.#Autismus— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Autoren der Studie sind: Joachim Greilberger, Michaela Greilberger and Ralf Herwig. Herr Herwig nennt als seine Affiliations a) seine eigene (Privat?)Klinik in Wien und das "German Medical Center, United Arabic Emirates". Hier wird er mal aufgeführt. https://t.co/r0L2uXns3A
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
"Methods: Autistic children (n=12) were administerd for five weeks complexed cholecalciferol-dimer (ImmunoD®) orally twice a week."
Hier wird also bereits der Produktname genannt. Der Vertreiber des Produkts ist Mit-Autor der Studie, die sich mit deren Wirksamkeit beschäftigt.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Ansonsten will ich nicht zu tief in diese 'Studie' einsteigen, aber auch auf den ersten Blick wird offensichtlich, dass hier versucht wird, mit Hilfe von Wissenschaft zu lügen.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Es gab 140 Teilnehmer, aber nur mit 12 konnte(?) eine Befragung durchgeführt werden. Verwendet wurde der AQ-10-Test, also kein validiertes Diagnosewerkzeug, sondern ein – extrem mageres – Befragungstool. pic.twitter.com/wQeXWSwEp4
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Angeblich kam auch noch die "International Autism Scale" zum Einsatz. Nur: die gibt es gar nicht. Valide Diagnosetools wäre z.B. der ADOS oder der ADI-R. https://t.co/c7JutfxLHJ
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
IAS, International Autism Scale. Alternativ auch ermittelt mittels Cambridge AQ-10.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Ob die Fragebögen von den Kindern selbst oder den Eltern ausgefüllt wurden, wird mir auf den flüchtigen Blick hin auch nicht klar.
Jedenfalls dient der AQ-10 normalerweise nur dazu, bei einer bestehenden Autismusdiagnose eine Verortung zu treffen wo im Spektrum ein Autist liegt.— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Nicht mehr, nicht weniger. Er ist weder dazu gedacht, noch dazu geeignet eine Entwicklung zu verfolgen.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Neben der schwindsüchtigen Anzahl von n=12, wurde weder verblindet (nicht mal einzeln), noch randomisiert, noch ein taugliches Diagnosewerkzeug verwendet. Ob die ursprünglichen 140 Teilnehmer tatsä. eine Autismusdiagnose besaßen und wie diese zustande kam, ist nicht ersichtlich.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
(Einfach. Ich meinte natürlich „nicht mal einfach verblindet“.)
Oder kurz: They didn't even try.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Das macht den "Ich Ahnung, ihr nix"-Move noch etwas lustiger, der folgte, als die Forderungen nach einer Zulassung als Arzneimittel lauter wurden: https://t.co/kruOkdYFsF
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Sie haben sicher nicht studiert. Ist aber auch nicht notwendig. Es reicht, wenn ich weiß, was ich sage.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Noch mal, sie versuchen zu verbergen dass sie von diesem Thema gar keine Ahnung haben. Alle Informationen sind auf der Website erhalten enthalten, wenn sie mit der Information nicht zurecht kommen schreiben Sie uns
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Der letzte Move in der Diskussion war dann noch der "Tu Quoque"-Move als Deflektionsversuch gegenüber der Vermutung, dass er etwas zu verbergen habe, weil er die Zulassungsunterlagen nicht öffentlich verlinken wolle und statt dessen auf E-Mail und die Webseite verwies.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
(Spoiler: auf der Webseite sind sie nicht auffindbar).https://t.co/awQ9HEV0Zm
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Offensichtlich haben sie aber etwas zu verbergen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Aber mit diesen hübschen Deflektionsversuchen, ist die Story noch nicht zu Ende. Denn wenn man etwas an der Oberfläche kratzt, ist das, was darunter hervorkommt, alles andere als schön.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Zuerst nochmal zurück zur "Studie". Ich habe mir die Literaturliste angeschaut. 2 Dinge fallen auf den ersten Blick ins Auge. a) Die Studien zu Autismus & Screening selbst stammen vor allem aus den Jahren vor 2014. b) Neuere Studien behandeln meist Vitamin D und Autismus.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
a) in den letzten 5 Jahren gab es wirklich viele wichtige neue Studien. Wer ernsthaft zu Autismus forscht und sich nur auf uralt-Studien stützt, verfolgt meist ein bestimmtes Narrativ.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
b) Jene Studien stammen vor allem von den Problembären-Forschern aus Ägypten (SUUUUPER!-Ergebnisse mit Supplementen) und China – teils unter Mitarbeit des Hauptforschers aus Ägypten, der auch mit Hilfe untauglicher Testinstrumente beweisen will, dass Vitamin D Autismus heilt.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Dagegen werden in allerbestem Cherrypicking all jene, qualitativ besseren, Studien ignoriert, die keinen Zusammenhang zwischen Vitamin D-Gaben und einer Veränderung der Autismus-Symptomatik finden konnten. Much surprise.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Und noch etwas fällt auf: ein weiterer, bekannter Name. Bradstreet. Und ein weiteres, bekanntes Autismus-'Heilmittel': GcMAF.
Ja, genau der Bradstreet, wie in 'kriminelle Machenschaften'-Bradstreet. https://t.co/l2vUWHpvyT pic.twitter.com/NEEKW4GIUB
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Dabei bleibt es nicht. Gehen wir mal zurück zu dem Blog, das ich vorhin verlinkte. https://t.co/GS7X9CWGzN
Ralf Kollinger, auch ein Name, zu dem sich schnell einschlägige Informationen finden lassen: https://t.co/nKI9BpMhI1— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Auch hier, eine direkte Verbindung zu der GcMAF-Quacksalberszene.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Auch der Forschungspartner von Herr Herwig, Joachim Greilberger, ist auf diesem Blog mit einem Profil zu finden. https://t.co/VbaJdKPWLI
Er, wie auch Herr Herwig, sind, dem Menü nach, dem Frankfurter Consilium zugehörig. pic.twitter.com/akH6RkgstB— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Über das Frankfurter Consilium schreibt @Psiramcom "Seit 2005 betreibt Kollinger eine Veranstaltungsreihe namens "Frankfurter Consilium", die hauptsächlich alternativmedizinische Krebstherapien zum Thema hat."
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Auch sonst findet man dort eher so die üblichen Verdächtigen. Seuchenbefürworter und HIV-Leugner. pic.twitter.com/tzM9dRHqqu
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Was sagt eigentlich die @UniGraz zu der pseudowissesenschaftlichen Nebentätigkeit ihres Professors? https://t.co/bKpU3pMBSX
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Und last, but not least, ist man auch auf der Youtube-Universität aktiv. https://t.co/bpUY52Ax1L
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Kleiner Twist : Das Mittel hilft nicht nur gegen Autismus. pic.twitter.com/JHrudVcdWQ
— E u r o p e a n N i g h t c r a w l e r (@SamaelFalkner) 2. Mai 2019
Bevor ich hier Schluß mache … man findet die ÖAG auch bei https://t.co/hmL7RIi9Ir. Die Webseite wurde 2014 zum ersten Mal erfasst und seit dem befindet sie sich im 'Umbau'-Stadium. https://t.co/ivlURDMQKG
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Zusammengefasst: was einen Mann, mit wahrscheinlich vormals seriöser akademischer Karriere dazu bewogen hat, sich nun – anscheinend – außerhalb des eigenen Fachbereichs zu stellen (eigener Verein statt der eigentliche österreichische Verband) und Geld mit Supplementen zu machen:
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Ich habe nicht die leiseste Ahnung. Aber ich möchte dringenst empfehlen, autistischen Kindern keine Vitamin-D-Supplemente zu geben, deren Vorteile völlig unbelegt sind, deren Nachteile aber gravierend sein können. https://t.co/NuLhyjs2om
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Habe – vorerst – fertig. Wer bis hierhin durchgehalten hat und meine Arbeit unterstützen will: https://t.co/ME5tXu2GXd
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Schnell mal noch nachreichen: Was mir auch aufgefallen ist, ist die Häufigkeit wie der Herr mit den Begriffen "International" "World" oder durch den Anschein, eine Organisation sei national, Seriösität simuliert. https://t.co/U7gBjTDmzw
— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Ja, ist immerhin auch das Meeting der World Autismus Organisation
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
"International Autism Meeting"
"International Autism Score"
"World Autism Organization"
"Östereichische Andrologische Gesellschaft"— Mela Eckenfels (@Felicea) 3. Mai 2019
Die Diskussion am Abend:
Erste bilanzierte Diät zur diätetischen Behandlung von Autismuserkrankungen https://t.co/AlW3mbILCA
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 1. Mai 2019
Welches Verhalten soll verbessert werden?
Welche Erkrankung soll bei gesunden Autisten geheilt werden?
Verhalten und Autismus sind keine Erkrankungen!
Diese angebl. bilanzierten Diäten sind absolut kontraproduktiv, basieren auf Unwissen über ASS & erleichtern den Geldbeutel.— Michi_M (@MichiM_autKN) 2. Mai 2019
Welche Immunstörung soll denn bei Autismus vorliegen?
Und warum funktionieren die Links in ihrem monetär orientiertem Link nicht?
Verkaufen Sie immer Dinge, ohne dass es dazu eine vernünftige Anamnese und Verlaufskontrolle gibt?
— AnitaWorks (@AnitaWorks9698) 2. Mai 2019
Autismus ist keine Erkrankung.
Das klingt nach hanebüchenem Quack für mich.
Was sind die Inhaltsstoffe? Vitamin D? Wie hoch dosiert? Und was noch?
"Verbessert das Verhalten von Autismuserkrankten"
Autisten sind nicht erkrankt. Was am Verhalten soll das verbessern?— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Das beantwortet meine Fragen nicht.
Die Wiki-Artikel zu Autismus sind übrigens unter Autisten verschrien.— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
Wie kommt ein Uruloge eigentlich zu Expertise in Neurologie? Ich glaube, ich aktiviere mal meine österreichischen Medizinkontakte.
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
Das wäre cool, danke.
— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
Es wird mir ein Vergnügen sein.
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
Bitte sehr. Für eine Zulassung beim Ministerium hat’s mal gereicht. Und die Kassenverhandlungen sind terminiert.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Zulassung als wirksame Therapie? Quelle dafür?
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
Positive Effect on Behaviour of Autistic Children by Supplementation of New Complexed Cholecalciferol is Combined With Reduction of Lipid Peroxidation
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Auf welches "Behaviour" genau?
Und woher stammt das Zitat?— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
Ich würde ja sagen "Erste bilanzierte Diät zur Bereicherung des Erfinders"
4 Ampullen (wie lange halten die denn?) für sensationelle € 440 zzgl. MWSt
Also mein Vitamin D Präparat gibt es auf Verschreibung, ist erheblich günstiger und will meinen #Autismus auch nicht heilen.— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Falsch. Sie müssen WIRKSAM sein.
Sorry. Mein Vater kannte keinen A6. Wir hatten damals nichtmal ein Auto. Er ist vor 39 Jahren verstorben.
Was hat er übrigens mit dem Thema hier zu tun?#Autismus— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Offensichtlich verdient der Herr mit seinem Vitamin-D-Präparat mit unbenannten Inhaltsstoffen so viel, dass er 4.370,- € lächerlich finden kann.
— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
10 Pack vom Zeug verkauft. Schon bremst der A6 wieder. Easy Money
— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Milchmädchenrechnung. Zunächst einmal müssen wir das ganze Produkt entwickeln. Dann müssen die gesamten Zulassungs-Regularien durchlaufen werden. Dann müssen wir das Produkt natürlich auch noch produzieren und am Ende dürfen wir natürlich auch noch die Steuern dafür zahlen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Tjoa, und dann bleibt dennoch so viel übrig, dass du 4.370,- € lächerlich finden kannst.
Ein Betrag, von dem manche Menschen 5 – 6 Monate leben müssen.— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
Och. Erwarten Sie jetzt etwa Mitleid? Wenn es nach mir ginge würden Sie keine einzige Packung verkaufen. Leider gibt es immer jemanden der auf solche "Produkte" reinfällt.
Woher wissen Sie eigentlich was Bremsen beim A6 kosten?— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Mitleid ist sicherlich hier das falsche Wort. Außerdem würde ich so etwas nicht erwarten. Und ein guter Freund von mir ist Automechaniker.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Und da verlangt er 4370 Euro von Ihnen?
Toller Freund.
Ändert aber absolut nichts an Ihrem Griff ins Klo.— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
@leoschilbach und? Was sagt ein Forscher zu solchen Dingen?
— Selbsthilfegruppe/Verein (@shg_autismus) 2. Mai 2019
Also, wenn mein Forschungsportfolio nicht reicht- vielleicht reicht ja dasjenige von Prof. Greilberger.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Sie als Autismusforscher kennen @leoschilbach nicht? Wirklich interessant.
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
Bitte was?
— ᵃˡˡᵉˢᵏˡᵉⁱⁿᵘⁿᵈᶻᵘˢᵃᵐᵐᵉⁿ (@possiblygayaf) 2. Mai 2019
Nachgewiesen!
Das erste und bisher einzige (Nahrungsergänzungs-)Mittel , das nachgewiesen hat bei Autisten eine Verbesserung zu erreichen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Welcher Art soll diese "Verbesserung" sein?
— Phodopus Sungorus (@fotobus) 2. Mai 2019
50% Verbesserung um mindestens eine Stufe auf der Autismusskala. 50% von Stufe 1 in Stufe 0
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Probandenanzahl?
Kontrollgruppe?
Doppelblindstudie?
Interessenskonflikt als Verkäufer des Produkts deklariert?— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Bitte nachlesen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
In einem Predatory Journal?
Nö. Ist mir die Zeit nicht wert.#Autismus— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Da muss ich nochmal nacharbeiten und mir diese Konferenz genauer ansehen.
Veröffentlicht auf dem "1st INTERNATIONAL AUTISM MEETING". Ist das eine renommierte Konferenz?
— @tessarakt (@tessarakt) 2. Mai 2019
Ja, ist immerhin auch das Meeting der World Autismus Organisation
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Die renomierte und relevante Konferenz ist die #INSAR2019
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
Ach, da hängt Autism Europe dahinter. Gleich am Rechner mal genauer recherchieren. Ich schätze, da tauchen bekannte Namen auf.
— Mela Eckenfels (@Felicea) 2. Mai 2019
und vier Ampullen mit irgendwas drin zu 440€ "Immunmodulator", und nennen das "DIÄT!!!!!!! Manno nee. Aber vielleicht glaubt Ihnen die Globuliarmee ja so etwas……
— JovianQueen (@NatalyaRedding) 2. Mai 2019
Autismus ist keine Erkrankung ???????. Lassen Sie sich Ihr Studiengeld zurückzahlen. Oder haben sie vielleicht garnicht studiert…..
— JovianQueen (@NatalyaRedding) 2. Mai 2019
Sie haben sicher nicht studiert. Ist aber auch nicht notwendig. Es reicht, wenn ich weiß, was ich sage.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Logischer Irrtum.
— Tania | AutisticStrategies.Net | #OptimiseAutism (@ekverstania) 2. Mai 2019
Autismuskrankungen?! Soll das nicht vielleicht "Krankheiten bei Autisten" sein?
— Tania | AutisticStrategies.Net | #OptimiseAutism (@ekverstania) 2. Mai 2019
???
— autistictic (@autistictic) 2. Mai 2019
Ein Satz wie vom Google Translator in seinen Anfangszeiten. Dazu ein sachlicher Fehler (Autismus ist keine Krankheit) und statt eines ordentlichen Links einen zu einer Google Suche. Ja. alles in allem sehr vertrauenserweckend.
— Vartanes (@DjedVartanes) 2. Mai 2019
Sicher? Und was ist, wenn ein Großteil der Autismuserkrankungen doch eine „Slow Virus Reaction“ ist? Haben Sie schon einmal ihren NTP-Wert messen lassen?
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Wieso sollte ich? Die ICD und das DSM sprechen klare Worte.
— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Übrigens zeigt dieser Satz auf Ihrer Webseite das Sie keine Ahnung von #Autismus haben
"Der Fokus liegt auf Therapien für Krankheiten, bei denen Immunstörungen eine große Rolle spielen."
Autismus ist weder eine Krankheit noch eine Immunstörung. Es ist eine angeborene Behinderung.— Aleksander Knauerhase ? (@QuerDenkender) 2. Mai 2019
Sicher? Und was ist, wenn ein Großteil der Autismuserkrankungen doch eine „Slow Virus Reaction“ ist? Haben Sie schon einmal ihren NTP-Wert messen lassen?
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Autismus ist keine Erkrankung, aber nur zu, der Medizin-Nobelpreis winkt schon für den Nachweis…
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
Easy
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Für eine bilanzierte Diät zur diätetischen Behandlung bestimmte Erkrankungen.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Dafür müssen entsprechende Studien vor gelegt werden und eine Zulassung vom Ministerium erwirkt werden.
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Ohne einen Wirksamkeitsnachweis bekommt man nämlich nicht das Prädikat bilanzierte Diät (diätetisches Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke)
— PD Dr Ralf Herwig (@drherwig) 2. Mai 2019
Wie geht das eigentlich überein, wo bilanzierte Diäten nach EU-Verordnung NICHT der Behandlung einer Erkrankung dienen dürfen?
— Butterblumenland (@andersbunt) 2. Mai 2019
So gerne, ich vollständig alle Threadzweige einbinden würde, ich mache hier Schluß weil kaputt.