Diagnosen machen Entwicklung möglich


Wie krass meine persönliche Entwicklung seit meinen Diagnosen war, sieht man sehr oft nur schwer, aber an manchen Punkten auch sehr, sehr deutlich.

Ein Beispiel. Um die Jahrtausendwende herum unterrichtete ich mehrfach Unix und Linux-Grundkenntnisse, Systemadministration und Shell-Programmierung in Umschulungen.

Meine Vorbereitung war jeweils so lala.

Nicht, weil ich nicht wollte, sondern weil ich vorher ungelogen WOCHEN damit verbrachte, nicht wirklich voran zu kommen.

Während den Umschulungen hatte ich dann durchaus relevante Inhalte vorbereitet und konnte z.B. Texte verteilen. Nur hatte ich die selbst oft nicht mal komplett gelesen.

Die Inhalte konnte ich zumeist vor allem weil ich sie selbst mal praktisch gebraucht habe und ich ein saugutes Gedächtnis habe.

Dennoch war ich zumeist nur so halb vorbereitet und das merkte man vor allem daran, dass ich zwar Sachen praktisch konnte, aber nicht erklären konnte.

Mini-Beispiel: Also ich mal die Nutzung des Befehls „ps“ beibrachte und den Leuten sagte sie sollten „ps axuww“ eingeben, konnte ich auf Nachfrage nicht erklären, was die einzelnen Optionen, als „a“ „x“ „u“ und „w“ jetzt genau bewirkten.

Auch und gerade Übungsaufgaben waren immer mehr eine Sache von „schnell vor Ort die benötigten Bestandteile zusammensuchen“.

Morgen führe ich für ein paar Kommilitonen einen Einführungsworkshop in Zotero durch.

Im Gegensatz zu früher, wo ich in einen mehrwöchigen Seminar gegangen bin und quasi „on the go“ entwickelt habe, was ich den Leuten beibringe, hatte ich bereits am Wochenende alles fertig vorbereitet.

VIER ganze Tage vorher.

Ich habe einen durchgängigen Fahrplan.
Die benötigten Dokumente, Daten, Informationen sind fertig vorbereitet und liegen zur Benutzung bereit.
Ich weiß morgen genau was ich tun werde und weitgehend in welcher Reihenfolge.
Auch, dass die Reihenfolge vermutlich trotz aller Vorbereitung nochmal anhand der Praxis justiert werden will ist mir bewusst, macht mir aber keinen Stress.
Ich bin gelassen und freue mich vorbehaltlos auf morgen.
Da sind keine Versagensängste, weil ich weiß, wie schlecht ich vorbereitet bin (denn ich bin ja super vorbereitet).
Ich habe mich bei der Vorbereitung nicht in Grund und Boden gearbeitet, sondern es ging mir schnell von der Hand ohne mich viel Energie zu kosten.
Ich bin zufrieden mit dem Ergebnis meiner Arbeit.

Meine Unterlagen sind nicht unfertig, weil ich zwar gerne wollte, aber mir Zeit und schlicht Energie und Konzentration fehlten, sie fertigzustellen, sondern enthalten alles, was ich gerne darin sehen wollte.

Wichtige Informationen, die ich nicht erst während des Workshops raussuchen möchte, sind bereits enthalten.

Jetzt so direkt kann ich zwar keinen Vergleich mit früheren Unterlagen bieten (die liegen noch auf den Platten des alten Rechners) aber die für morgen sehen so aus:

Die Diagnosen waren schlicht und ergreifend das Beste, das mir je passiert ist.


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