(())Deutsche Politiker und Menschen mit Behinderungen … ein Bild des Jammers. Nicht nur weigert sich die Politik, die 2009 unterzeichnete UN-Konvention der Rechte von Menschen mit Behinderungen endlich in deutsches Recht umzusetzen, sie sabotieren uns auch ganz gezielt. So blockiert die deutsche Regierung den Vertrag von Marrakesch durch den Menschen mit Sehbehinderungen barrierefrei Zugriff auf Bücher und andere Medien erhalten sollen.
Nur in Nordrhein Westfalen machte FDP und CDU sogar Wahlkampf mit Menschen mit Behinderungen. Echt! Haha. Natürlich nicht FÜR Menschen mit Behinderungen, sondern mit der faktischen Abschaffung der Inklusion. Das zwei Parteien Stimmung gegen das Menschenrecht auf wohnortnahe, gleichwertige Bildung machen, dürfte einmalig sein, aber leider ist den Medien das Thema ‚entgangen‘.
Wofür Menschen mit Behinderungen aber immer gut sind, ist um im politischen Arbeitsalltag als Begriffsgeber zu dienen, wenn man dem politischen Gegner mal so richtig eines mitgeben will.
Damit wenigstens an einer Stelle sichtbar wird, was unsere politischen Vertreter wirklich von uns halten, möchte ich an dieser Stelle Zitate und Hinweise auf direkte oder ignorante Behindertenfeindlichkeit unserer Volksvertreter sammeln. Wir sind nämlich auch das Volk.
Der Herr ist der Twitter-Biographie nach, Gründer und Generalsekretär der Kleinpartei „Allianz Deutscher Demokraten“. Da weiss man doch gleich, um welche Partei man einen großen Bogen macht. (Das ist allerdings nicht der einzige und vielleicht nicht mal der beste Grund für den großen Bogen. Bitte weiträumig umfahren.)
Niveaulimbo in vier Akten.
Und ja, genau so sieht es aus, wenn ein Politiker Behinderung und Krankheit als etwas sieht, dass sein Gegenüber herabsetzt und er es deswegen als Waffe gegen jene nutzt, die seine Ansichten nicht teilen.
Offene Behindertenfeindlichkeit ist bei der Allianz deutscher Demokraten ganz oben angesiedelt.
Lindner meint natürlich „ignorant und egoistisch“ aber ‚autistisch‘ klingt natürlich viel schöner krankhaft. Auf Anfrage via Kontaktformular und Ansprache via Twitter wurde nicht geantwortet.
Aber was soll man von einer Partei auch erwarten, die meint Leute wie wir würden die ‚Normalen‘ im Unterricht behindern und zurückhalten. Wer unreflektiert Argumente aus den 20er und 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für eine valide Position hält – wo sie schlußendlich dem Zweck dienten, behinderte Menschen zu isolieren und die Aktion T4 vorzubereiten – dem kann man ruhig auch eine dazu passende Geisteshaltung unterstellen.
Ich sage ‚unreflektiert‘ obwohl reflektiert natürlich auch möglich wäre, aber ich glaube lieber an Ahnungslosigkeit und Geschichtsvergessenheit, als an Absicht.
Quelle: Deutschlandfunk