Immer wieder versuchen Eltern alles um ihre Kinder vom Autismus zu ‚befreien‘ und Autismus nicht als lebenslange neurologische Abweichung akzeptieren zu müssen. Hier eine Reihe von Tweets mit den üblichsten Formen.
Der Ausgangspunkt. Ein Spiegel-Bericht zu einem autistischen Jungen mit rätselhaften, lebenbedrohlichen Symptomen. Die Ursache: Vitamin D-Überdosierung.
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/gewichtsverlust-erbrechen-starker-harndrang-was-fehlt-dem-kind-a-1117682.html
FUCK. Ja, verdammt. 'Alternative' Autismustherapien sind verdammt nochmal scheissgefährlich. Finger weg! https://t.co/1C466B7PSY
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Weil es wieder mal gesagt werden muss: Autismus ist nicht
– Vitamin D-Mangel
– Zinkmangel
– Mineralstoffmangel
– Gluten/Kasein verursacht— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Aus diesem Anlass eine Zusammenstellung der häufigsten Alternativ-‚Therapien‘
Eltern, die es gut meinen, bringen immer wieder ihre Kinder um, in dem sie meinen, gegen Autismus alles versuchen zu müssen.Beispiele folgen
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Celation – Ausschwemmen sämtlicher Giftstoffe aus dem Körper. Entfernt auch alle lebensnotwendigen Mineralstoffe.
Mehrere Tote.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Basierend auf der unbewiesenen Behauptung, Autismus entstünde durch in Impfstoffen enthaltene Schwermetalle u.a. Quecksilber. (Moderne Impfstoffe (Einzeldosen) enthalten kein Quecksilber.)
Hyperbare Sauerstofftherapie. (Sauerstoffüberdrucktherapie, eigentlich gegen die Taucherkrankheit.)
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Basierend auf der unbewiesenen Behauptung, Autismus sei ein Mangel in der Sauerstoffversorgung.
GcMaf – unkontrollierte, unregulierte 'Immuntherapie' ohne jeden Wirknachweis. – Mehrere Tote, u.a. in der Schweiz.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Basierend auf der unbelegten Behauptung, Autismus sei eine Autoimmunerkrankung.
MMS – Chlorbleichelösung oral & anal. Folgen: Krämpfe, Fieber, Schmerzen. Keine Toten bekannt, Spätfolgen kennen wir dann in 10-20 Jahren.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Ergänzung: mit sind keine toten, autistischen Kinder bekannt. Es sind aber bereits Erwachsene nach der Einnahme von MMS gestorben. MMS senkt u.a. den Blutdruck teils gefährlich ab, kann die Atemwege verätzen und ist für seine nierenschädigende Wirkung bekannt.
Stammzellentherapie – unkontrolliert, unreguliert, ohne Wirknachweis. Enorm erhöhtes Krebsrisiko.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
'CEASE Therapie' – Homoäpathie, also _theoretisch_ ungefährlich. Was bleibt ist das deutliche Signal ans Kind: Du bist falsch.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Was hier auch leidet, ist der Geldbeutel der Eltern.
Festhaltetherapie, Rebirthing, Körperintegrative Therapie (KIT) – Therapien zur 'Bindungsförderung' bei der das Kind gezwungen wird >>
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Körperkontakt zu ertragen und auszuhalten. Teils legen sich eine bis mehrere Person auf das Kind. Teils mit Decken. Tote u.a. bei >>
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Rebirthing. Knochenbrüche, Prellungen und enorme Traumatisierung beim Rest.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Delphintherapie – unkontrolliert, unwirksam, Delphine oft in Qualhaltung. Was wirkt ist die 'Urlaubsathmosphäre', Annahme der Familie & Ruhe
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Oft fühlen sich die Familien autistischer Kinder in Delphin-Therapiezentren zum ersten Mal angenommen. Zum ersten Mal, werden sie für den Autismus ihres Kindes nicht gemieden oder beschuldigt, dass es nur schlechte Erziehung sei … Das lässt die Familie entspannen. Die Entspannung überträgt sich aufs Kind und macht unter Umständen einen Entwicklungsschub erst möglich. Nicht die Delphine bewirken den Zauber, sondern die Akzeptanz.
Nahrungsergänzungsmittel/Supplemente – von nutzlos bis – siehe Eingangstweet – lebensgefährlich.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Basierend auf der unbewiesenen Behauptung, Autismus entstünde durch Vitamin-D-Mangel, Zinkmangel oder andere fehlende Mineralstoffe.
Es gibt eine Online-Gedenkstätte die Autisten gewidmet ist, die von Eltern und Pflegenden getötet wurden.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Fragen und Antworten
Das klingt alles extrem horrormäßig. Wie viele Menschen praktizieren sowas?
— Lisa Altmeier (@weltanschauer) October 23, 2016
Viele. Gerade Heilpraktiker dürfen viel anbieten, solange sie nur glauben es wirkt. Aber Ärzte/Kliniken bieten es auch an.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
wo die Unsicherheit über Ursache & Heilung unklar ist, ist das Feld für Geschäftemacher weit offen.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016
Kliniken u.a. in Südamerika und China. @QuerDenkender
— Mela Eckenfels (@Felicea) 23. Oktober 2016
Hierzu ergänzend gesagt: Diese Kliniken werden oft von ‚Westlern‘ betrieben, die Regulierungslücken in diesen Staaten ausnutzen. Die Therapien werden von Ärzten u.a. in Australien und den USA angepriesen, die daran mitverdienen.
Zuletzt: Bitte spendet nicht.
Wenn ihr Spendenaufrufe seht, in denen für autistische Kinder gesammelt wird: bitte spendet für keine dieser Therapien.
— Mela Eckenfels (@Felicea) October 23, 2016